Kohlenhydrate - Warum Low Carb-Diäten für Frauen mehr schädlich als hilfreich sind

Low Carb-Diäten bei Frauen?

Low Carb-Ernährung scheint gerade wieder mehr und mehr Trend zu werden – verschiedene Ansätze wie Paleo, Atkins, Keto und viele mehr propagieren, dass wir alle vor allen Dingen mehr Proteine brauchen. Oft sind damit Versprechen verbunden wie Gewichtsverlust, Muskelaufbau und generelle Gesundheit. 

Deshalb hast du dich vielleicht auch schon gefragt: Funktioniert Low Carb tatsächlich? Ist das hilfreich? Oder ist Low Carb vielleicht doch nicht die Lösung aller unserer Probleme?

Tatsächlich gibt es viele Missverständnisse in Bezug auf das Thema Kohlenhydrate. Kohlenhydrate haben einen schlechten Ruf und das zu Unrecht. Einen so wichtigen Makronährstoff zu „verteufeln“, ist ein gefährlicher Trend, der zu Ängsten in Verbindung mit Essen, Cravings, Ablehnung des eigenen Körpers und Essstörungen beitragen kann.

Kohlenhydrate sind Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und versorgen unsere Körper mit Energie. Im Folgenden gehe ich daher etwas genauer auf das Thema ein.

Was sind Kohlenhydrate und warum brauchen wir sie?

Kohlenhydrate sind einer der drei Makronährstoffe – die anderen beiden sind Proteine und Fette. MAKRO werden sie genannt, da unser Körper sie in größeren Mengen benötigt, als die sogenannten Mikronährstoffe (z.B. Vitamine und Mineralstoffe).

Die Makronährstoffe versorgen unseren Körper mit Energie. Und die präferierte Energiequelle unsere Zellen ist tatsächlich Glukose, ein Einfachzucker und gehört damit zu den Kohlenhydraten. Nehmen wir komplexere Kohlenhydrate zu uns, spaltet unser Körper diese in Glukose auf, sodass der Körper sie verwerten kann. Unsere Körper funktionieren also Dank und mithilfe von Kohlenhydraten.

Wenn wir nicht genug Kohlenhydrate zu uns nehmen, fängt unser Körper an, sie selbst herzustellen, da er sie als Energiequelle dringend benötigt. Das ist eine ziemlich tolle Funktion unseres Körpers. ABER tatsächlich ist es eigentlich eine Notfall-Funktion und keine Dauer-Lösung. Das Mobilisieren von Glukose aus körpereigenen Reserven, ist ein Backup-System, um unser Überleben zu sichern.

Denn es ist nicht nur energieaufwendig, sondern erfordert auch die Ausschüttung von Stresshormonen und langfristig auch den Abbau von Muskelmasse. Beides wollen wir eigentlich vermeiden.

Low Carb Ernährung kann also kurzfristig zu Gewichtsabnahme beitragen, sind aber für den weiblichen Körper auf die Dauer starke Belastung und können so zu Zyklusstörungen, Hormon Dysbalancen, Stimmungsschwankungen, Carvings, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und vielen weiteren Symptomen führen.

Warum fühle ich mich eventuell kurzfristig besser, wenn ich mich Low Carb ernähre?

Kurzfristig kann sich eine Low Carb Ernährung tatsächlich ganz gut anfühlen. Das liegt daran, dass extreme Diäten zu einer Ausschüttung von Stresshormonen führen. Cortisol und Adrenalin führen kurzfristig dazu, dass wir gefühlt mehr Energie haben. Langfristig aber führen sie zu einem erhöhten Verbrauch von lebenswichtigen Mineralstoffen und eventuell auch Muskelabbau – wir brennen wortwörtlich durch unsere Reserven. Bis zum „Burn out“.

Warum funktionieren Low Carb Diäten für Männer scheinbar besser?

Frauen haben einen anderen Stoffwechsel als Männer. Frauen sind sensitiver für Stress, insbesondere in Bezug auf den Hormonhaushalt insbesondere in den reproduktiven Jahren, also vor Beginn der Wechseljahre. Frauen brauchen in Bezug auf Ernährung Regelmäßigkeit – wir brauchen Stabilität und Sicherheit um zu florieren und in unserer weiblichen Kraft zu sein.

Wie viel Kohlenhydrate brauchst du? Und welche Arten?

Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie deinem allgemeinen Energiebedarf, deinem Aktivitätslevel und deinen „Zielen“. Für viele Frauen scheinen aber mindestens 35% der Energiezufuhr aus Kohlenhydraten gut zu funktionieren. Probiere aus, was dir selbst guttut.

Und auch bei den Arten der Kohlenhydraten darfst du experimentieren. Weißbrot hat natürlich anderen energetischen Wert für deinen Körper als ein lang gereiftes Sauerteigbrot, raffinierter Zucker und Honig haben vielleicht den gleichen „Kalorien-Wert“, haben aber trotzdem unterschiedliche Wirkungen auf den Körper und Obst und Süßigkeiten mögen vielleicht denselben Zuckergehalt haben, wirken aber dennoch anders.

Hier sind einige Kohlenhydratquellen, die unsere Körper wunderbar versorgen können:

Kartoffeln und Süßkartoffeln

Früchte

(eingeweichte) Getreide und Pseudogetreide (z.B. Quinoa, Hirse)

Reis

Sauerteigbrot

Natürliche Süßmittel wie Honig, Ahornsirup etc.

Stärkehaltige Gemüsesorten

Kohlenhydrate optimal kombinieren

Kohlenhydrate können am Körper am besten verstoffwechselt werden, wenn wir sie mit den anderen beiden Makronährstoffen kombinieren. Und schmecken dann auch noch umso besser.

Brot mit Butter und Käse oder einem Ei lässt den Blutzuckerspiegel viel gleichmäßiger ansteigen, als ein pures Stück Brot, macht länger satt und zufrieden und trägt so zu Hormonbalance und Wohlbefinden bei. Probiere es selbst gern aus!

Fazit

Low Carb Ernährung ist für Frauen (vor allem langfristig) nur auf Kosten der eigenen Gesundheit möglich und kann zu verminderter Stoffwechselleistung, Hormonstörungen, Zyklusstörungen, Stresssymptomen, reduzierter Schilddrüsenleistung und vielen weiteren Symptomen führen. Hör auf deinen Körper und sei gut zu dir!

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