Ist Brot gesund oder ungesund für uns? Und was sagt die TCM dazu?

Woran liegt es, dass immer mehr Menschen Brot schlecht zu vertragen scheinen und Brot einen zunehmend schlechten Ruf hat? Macht Brot dick oder im schlimmsten Fall krank?

Was ist wirklich dran?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Brot und wie wird es hergestellt?

Ist Brot gesund? Bzw. was kann es „ungesund“ machen?

Woher kommen die ganzen Brot-Unverträglichkeiten?

Brot aus Sicht der TCM

Tipps, um Brot bekömmlich zu machen

Fazit

Was ist Brot und wie wird es hergestellt?

Brot ist ein uraltes Nahrungsmittel, mit hohem Nährwert für unseren Körper. Der Grund, dass immer mehr Menschen Probleme damit zu haben scheinen, liegt nicht am Brot selbst, sondern daran wie sich der Herstellungsprozess mit der Zeit verändert hat.

Brot wird traditionell mit Sauerteig hergestellt und durch die lange Gärzeit werden unverdauliche Bestandteile transformiert und in eine bekömmliche Form gebracht, die der Körper gut verwerten kann. 

Konventionelle Brote und Brötchen hingegen, sind, um Zeit zu sparen, häufig mit Backtriebmitteln gebacken, die den Herstellungsprozess zwar beschleunigen, aber das Brot auch schwerer verdaulich machen.

Ist Brot gesund? Bzw. was kann es „ungesund“ machen?

Oft hört man, man solle – wie unsere Vorfahren - Vollkorngetreide und Vollkornreis bevorzugen, da dies die gesündere Alternative sei. Leider ist das etwas irreführend und kann tatsächlich zu Verdauungsproblemen beitragen. Tatsächlich haben unser Vorfahren die Vollkorngetreide aber ganz anders verarbeitet, als wir es heutzutage häufig tun. Quasi alle älteren Kulturen, habe ihre Getreide vor der Weiterverarbeitung eingeweicht und/oder fermentiert: In Indien werden Linsen und Reis mindestens zwei Tage eingeweicht, bevor sie zu Idli und Dosas weiterverarbeitet werden; in Nigeria wird gemahlener Mais über Nacht eingeweicht, bevor er in Suppe und Eintöpfen verarbeitet wird und Mais oder Hirse werden fermentiert, um eine Art Porridge, das Ogi genannt wird, herzustellen; in Äthiopien wird Teff fermentiert, um die klassischen Injera zuzubereiten und hier in Europa wurde Brot traditionell mit Sauerteig hergestellt.

Warum ist das wichtig?

Getreide enthält Phytinsäure in der äußeren, schützenden Hülle. Diese blockiert die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Magnesium, Eisen, und Zink im Darm. Unbehandeltes Vollkorngetreide kann daher langfristig sogar zu Nährstoffmangel beitragen und außerdem Verdauungsprobleme verursachen. Dazu kommt, dass die Proteine in Getreide schwer verdaulich sind und ein hoher Konsum von unfermentiertem Getreide, kann so das Verdauungssystem stark belasten.

Einweichen von Getreide und besonders Fermentation zersetzt und neutralisiert die Phytinsäure und beginnt die Zersetzung der pflanzlichen Proteine und verbessert so die Verdaulichkeit von Getreide enorm.

Woher kommen die ganzen Brot-Unverträglichkeiten?

Einerseits kommen Unverträglichkeiten durch die Art und Weise, wie wir Getreide heutzutage verarbeiten. Andererseits liegt es aber auch an der Art von Getreide, die wir mittlerweile häufig konsumieren. Durch Nährstoffmängel in den Böden, Pestizide und gentechnisch veränderte Samen, ist das Getreide heutzutage nicht mehr mit alten Sorten zu vergleichen. Das trägt zu vermehrten Unverträglichkeiten bei.

Dazu kommt, dass viele Backwaren heutzutage alle möglichen Zusatzstoffe enthalten, die einerseits den Herstellungsprozess beschleunigen und andererseits das Endprodukt länger haltbar machen sollen, bzw. den Geschmack verändern. Z.T. sind Unverträglichkeiten dann auf diese Zusatzstoffe und nicht auf das Getreide selbst zurückzuführen.

Unverträglichkeiten sind daher weniger ein Problem des Körpers und häufig nur eine temporäre Reaktion des Verdauungssystems auf eine Überlastung, sondern vielmehr in unserer sich verändernden Umwelt begründet.

Brot aus Sicht der TCM

Brot und TCM - das passt nicht zusammen?

Es kommt drauf an! 

Aus Sicht der TCM ist Sauerteigbrot immer zu bevorzugen. Brot ist qualitativ eher trocknend und kühlend und wirkt eher Schleim bildend. Pur gegessen, kann es den Köper mehr Energie (Qi) kosten, als es ihm gibt, da der Körper den Nahrungsbrei erst durch Flüssigkeit anreichern und erwärmen und schwerer verdauliche Bestandteile aufspalten bzw. ausscheiden muss, um unerwünschte Schlacke und Schleim im Körper zu vermeiden.

Das bedeutet aber nicht, dass Brot aus Sicht der TCM nicht gegessen werden kann. Es kommt tatsächlich auf die Art des Brotes und auch auf die Kombination mit anderen Nahrungsmitteln an. Entsprechend kann Brot auch aus Sicht der TCM ein nährendes Nahrungsmittel sein, dass den Körper mit guter Energie versorgt.

Tipps, um Brot bekömmlich zu machen

  1. Iss Sauerteigbrot - dadurch wird es wesentlich bekömmlicher und die Nährstoffe können vom Körper besser aufgenommen und verwertet werden.

  2. Iss Brot getoastet - dadurch wird es 1. warm und 2. geht etwas von der Schleim bildenden Qualität verloren.

  3. Iss etwas gekochtes, gedünstetes oder gegrilltes Gemüse oder Suppe dazu - dadurch wird das Brot noch besser bekömmlicher und die Mahlzeit ist auch gleich besser für den Blutzuckerspiegel.

    Lies mehr zum Blutzuckerspiegel hier.

  4. Iss lieber Brot OHNE Kerne und Saaten - denn sie machen das Brot schwerer verdaulich. Entgegen der verbreiteten Meinung sind also schwere Vollkornbrote nicht unbedingt gesünder, sondern können unsere Verdauung sogar belasten. 

Fazit

Gutes Brot, insbesondere Sauerteigbrot ist ein wertvolles Kulturgut, dass den Körper mit vielen guten Nährstoffen und Energie versorgen kann. Auch aus Sicht der TCM kann es genossen werden, insbesondere wenn man ein paar einfache Tipps berücksichtigt, die den Körper bei der optimalen Verdauung von Brot unterstützen.

Ich habe außerdem auch eine Podcastfolge zu dem Thema aufgenommen. Hör gern rein!

 

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