ÜBER MICH

Ich bin Helen Ergeç und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen arbeite ich als Psychologin in eigener Praxis in Köln und online im Bereich der Frauengesundheit.

Meine eigene Geschichte

Ich war eines der ersten Mädchen unter meinen Mitschülerinnen, das einen weiblichen Körper entwickelt hat. Ich habe früh das erste Mal meine Tage bekommen und auch angefangen, BHs zu tragen, während meine Mitschülerinnen noch eher kindlich waren. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich meinen Körper als zu groß und zu weiblich empfand. Obwohl ich immer schlank war, habe ich schon früh das Gefühl gehabt, abnehmen zu wollen, um so dünn und mädchenhaft wie die anderen zu sein. Ich habe meinen Körper und seine weiblichen Formen eher abgelehnt und mich unwohl in meiner Haut gefühlt. Trotzdem habe ich immer schon sehr gerne gegessen und gutes Essen genossen. Daher war ich in meiner Familie als Kind bekannt dafür, besonders viel und gerne zu essen.

Als ich mit 15 Jahren meinen ersten Freund hatte, fing ich an, die Pille zu nehmen. Damit wurde meine Angst vor dem Zunehmen größer und ich begann, kontrollierter zu essen und möglichst auf das Abendessen zu verzichten. Als wir uns dann trennten, verlor ich das erste Mal wirklich an Gewicht und wurde immer dünner. Nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, blieb meine Periode aus, die bis dahin sehr regelmäßig gewesen war. Ich habe mir vorher nie wirklich Gedanken über meinen Zyklus gemacht, weil er von sich aus so wunderbar funktionierte. Als meine Periode dann aber nicht kam, vermutete ich zunächst, dass der Grund dafür einfach eine Nebenwirkung des Absetzens der Pille war. Aber als sie dauerhaft ausblieb und ich anfing, mich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, wurde mir klarer, dass auch mein niedriges Gewicht eine Rolle spielen könnte. Durch die Unterstützung von Freunden und der Familie nahm ich wieder zu und entdeckte meine Freude am Essen erneut. Meine Vermutung bestätigte sich, denn auch meine Periode setzte wieder ein. 

Die „Wellness-Illusion“ & Hypothalamische Amenorrhoe

Ich fing mit dem Psychologie-Studium an, da mich schon immer das therapeutische Arbeiten interessiert hat, zog von zu Hause aus und lernte meinen jetzigen Mann kennen. Wieder nahm ich die Pille, weil mir das als die einfachste Lösung erschien. Parallel dazu begann ich, mehr Sport zu machen. Dabei merkte ich, dass Sport auch eine Möglichkeit ist, den eigenen Körper und das Gewicht zu kontrollieren. Mein Mann war damals sehr sportlich, ich wollte auch muskulöser und „sportlicher“ sein. Gleichzeitig begann ich zudem, mich bewusster und wieder kontrollierter zu ernähren und vor allem auch „gesünder“. Ich achtete auf Kohlenhydrate, Zucker und Fett, integrierte mehr Gemüse und „Superfoods“ in meinen Speiseplan. Als ich dann im Studium unzufrieden und gestresst war, verlor ich langsam wieder an Gewicht und quälte mich außerdem trotzdem täglich zum Joggen – vordergründig zum „Stressabbau“, im Hintergrund aber vor allem, um meinen Körper zu kontrollieren. Mein Essverhalten wurde ebenfalls immer eingeschränkter und restriktiver, denn natürlich wollte ich meinem Körper nur „gesunde Nahrung“ geben. Ich redete mir ein, weniger Nahrung als andere zu „brauchen“ und dass die Kontrolle über mein Essverhalten einfach nur besonders diszipliniert wäre. Da ich schon immer sehr diszipliniert sein konnte, wurde ich folglich wieder sehr dünn.

Einige Zeit später setzte ich die Pille wieder ab und – Überraschung! – meine Periode blieb wieder aus. Ich wusste schon aus eigener Erfahrung, dass etwas nicht stimmte und ich wahrscheinlich gar nicht so gesund war, wie ich es mir vorspielte. Lange Zeit aber schaffte ich es, dies zu ignorieren, war hart zu mir und meinem Körper und mochte mich dabei noch nicht einmal besonders. Dazu kamen weitere Symptome wie ein ständig aufgeblähter Bauch, Reizdarm, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, kalte Hände und Füße. Eliminationsdiäten und verschiedene Ernährungsformen brachten nur mäßige Besserungen und führten eher zu einem noch größeren Fokus auf das Thema Essen.

Wandel durch Yoga

Ein Wandel setzte ein, als ich begann, mehr Yoga zu üben. Yoga war bislang nur ein kleiner Teil meines Lebens gewesen, jetzt wurde es Teil meiner täglichen Routine. Ich ging nicht mehr joggen und praktizierte stattdessen Yoga und lernte so, meinen eigenen Körper liebevoller zu betrachten und mir auch Ruhe zu gönnen. Rückblickend betrachtet, ging ich dabei trotzdem zunächst vor allem zu den herausfordernden und anstrengenden Klassen. Entspannen konnte ich mich nach der Anstrengung nur in Shavasana, das heißt, erst wenn ich das Gefühl hatte, mir Entspannung „verdient“ zu haben. Yoga wurde ein so wichtiger Teil meines Lebens, dass ich innerhalb von drei Jahren zwei Yogalehrer-Ausbildungen (zuerst eine traditionelle Ashtanga-Yoga-Ausbildung, dann Jivamukti Yoga mit anschließendem Apprenticeship in Berlin) absolvierte und nach Abschluss meines Psychologiestudiums begann, ausschließlich als Yogalehrerin zu arbeiten. Meine Masterarbeit konnte ich auch über Yoga schreiben, was mir eine wissenschaftliche Betrachtung der Effekte von Yoga ermöglichte. Die Arbeit als Yogalehrerin war schön, auch weil ich mir mehr Zeit für mich und meinen Körper nehmen konnte. Damit wurde mir auch zunehmend bewusster, dass bei mir, obwohl ich nach außen hin wie eine gesunde Yogalehrerin wirkte, eben nicht alles in Balance war, denn ich hatte meine Tage immer noch nicht wiederbekommen.

Östliche Medizin & Körperwissen

Mein Wunsch, endlich wieder ganz gesund und weiblich zu sein, wurde größer. Ich beschäftigte mich immer intensiver mit der Yoga-Philosophie und auch die Traditionelle Chinesische Medizin und die Astrologie fanden ihren Weg in mein Leben. Vor allem aber nahm ich mir Zeit, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche wieder wahrzunehmen. Dabei nutzte ich Techniken wie Journaling, Intentionen setzen, bewusst auf die Signale meines Körpers zu hören und im Zweifelsfall auch einfach mal gar nichts zu tun. Mir halfen auch meine großartigen Lehrer (u.a. Martyna Eder, Sharon Gannon, Yogeswari, Jules Febre, Moritz Ulrich) die in ihren Klassen laufend wiederholten, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören und dessen Signalen zu vertrauen, weniger zu vergleichen und stattdessen mehr nach innen zu schauen. 

Ich bin weicher geworden – in gewisser Hinsicht auch körperlich, aber vor allem im Umgang mit mir selbst. Ich habe zu meiner Weiblichkeit zurückgefunden und gelernt, die Verbindung zu meinem Körper und seine Weisheit wieder zu genießen und wertzuschätzen.

Tatsächlich habe ich meine Periode wiederbekommen und habe mittlerweile einen Sohn. Mein Körper hat sich also erholt und selbst geheilt. Dafür bin ich wahnsinnig dankbar. Genau das versuche ich in meiner eigenen Arbeit weiterzugeben. Ich habe eine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin angefangen - mich dann aber entschieden, mein therapeutisches Arbeiten freier und auf meine Weise, mit größerem Einbezug des Körpers gestalten zu wollen. Ich habe verschiedene Fortbildungen zu Trauma (María Macaya, Gabor Maté) und Hypnose (Charité Berlin) absolviert, welche in meiner Arbeit einfließen. Ich habe außerdem mittlerweile eine Grundlagenausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin und Astrologie, um meine Arbeit durch dieses Wissen zusätzlich ergänzen zu können.

SCHÖN, DASS DU DA BIST!

Helen Ergeç
 
 
 
 

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