How To: Sauerteig Starter selber herstellen

Vor einigen Monaten habe ich begonnen, regelmäßig selber Sauerteigbrot zu backen. Ich wollte es eigentlich schon ziemlich lange mal ausprobieren - aber irgendwie erschien mir der ganze Prozess wahnsinnig kompliziert und fehleranfällig zu sein. Man arbeitet immerhin mit lebenden Bakterien! Und dann das Problem mit dem Sauerteigansatz, den man immerhin auch haben muss, um überhaupt mit dem Brot backen beginnen zu können.

Klar, man kann sich den Sauerteigsansatz auch von Bekannten, die regelmäßig Brot backen, geben lassen. Oder beim Bäcker des Vertrauens nachfragen, ob man vielleicht etwas von dem guten Sauerteigansatz haben darf.

Letztendlich habe ich mich dann aber gegen beides entschieden. Ich wollte ja nichts kaputt machen und dachte mir, dass Risiko ist am geringsten, wenn ich einfach versuche, selber eine Sauerteigansatz herzustellen. Musste ich dann ja auch niemandem erzählen - wenn es also schiefgegangen wäre, hätte nie jemand etwas davon erfahren.

Letztendlich war es dann aber gar nicht so schwer und hat direkt beim ersten Versuch wunderbar geklappt. Und seitdem hat sich mein allererster Sauerteigsansatz prächtig weiterentwickelt und es sind schon einige Brote daraus entstanden.

Damit du bald auch dein eingenes Bort backen kannst und um dir die eventuelle Angst vor dem Sauerteig zu nehmen, habe ich eine Anleitung erstellt, mit deren Hilfe du in 3 Tagen zu deinem ersten eigenen Sauerteig kommen wirst.

Nach 3 Tagen ist der Sauerteig Starter schon einsatzbereit - allerdings wird er immer triebstärker, je lämger du ihn hast und je öfter er bereist gefüttert wurde. Mein allererstes Brot ist deshalb etwas flacher geworden. Jedes darauf folgende Brot wurde besser und besser und seit einiger Zeit ist es konstant gut. Aber auch das erste Brot hat schon sehr gut geschmeckt!

SAUERTEIG ANSATZ 

200g Bio Roggenmehl (ich habe Type 1150 verwendet)

200g Wasser

1 sauberes Glasgefäß mit Deckel (Weck-Glas oder ähnliches)

1. Tag

Gib 50g Mehl und 50g Wasser in dein (sauberes!) Glasgefäß - Ich wiege tatsächlich immer ab, da es relativ wichtig ist, dass sie Mengenverhältnisse stimmen. Verrühre Mehl und Wasser. Es kann gut sein, dass dir die Masse sehr fest vorkommt. Das ist normal. Verrühr Mehl und Wasser einfach so gut es geht. Bis morgen wird es dann flüssiger und besser rührbarer werden.

Leg den Deckel auf das Glas auf, sodass es zwar verschlossen ist, aber der Sauerteig gleichzeitig mit der Luft in Kontakt ist.

Dann lass diese Mischung 24 Stunden an einem sauberen Ort bei mindestens 20°C stehen.

2. Tag

Wahrscheinlich haben sich schon ein paar kleine Bläschen gebildet und vielleicht riecht der Teig auch schon leicht sauer. Das ist gut! Gib wieder 50g Mehl und 50g Wasser hinzu und rühr gut um. Deck dein Glas wieder ab (aber nicht luftdicht) und lass den Sauerteig weitere 24 Stunden bei mindestens 20°C ruhen.

Es kann gut sein, dass sich in diesen 24 Stunden einiges in deinem Glas tut - wenn du nicht mehr viel Platz nach oben hast, stell lieber einen Teller unter. Auf dem unten abgebildeten Foto sieht man, wie hoch der Sauerteig über Nacht zwischenzeitlich gestiegen ist.

3. Tag

Auch heute sollte der Teig leicht sauer und angenehm riechen. Gib heute je 100g Mehl und Wasser in dein Glas und verrühre wieder gut. Lass den Sauerteig ein weiteres Mal über Nacht ruhen.

4. Tag

Herzlichen Glückwunsch! Heute kannst du deinen Sauerteig theoretisch schon verwenden! Ich würde empfehlen, ihn direkt noch einmal zu füttern, um direkt in die Routine zu kommen. Die Anleitung folgt unten.

5.SAUERTEIG FÜTTERN

Damit dein Sauerteig am Leben und aktiv bleibt, will er regelmäßig gefüttert werden. Das bedeutet, mindestens einmal pro Woche solltest du eine Fütterung durchführen, damit er sich wohl fühlt. Den Rest der Zeit kann er im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wenn du einmal das Brotbacken anfängst, wirst du das aber automatisch machen.

Zum Füttern nimmst du:

50g Mehl

50g Wasser

10g Sauerteig Starter

Vermisch alles gut in einem sauberen Behälter und lass es 24 Stunden bei mindestens 20°C ruhen. Danach kann der neue Starter wieder im Kühlschrank aufbewahrt werden.

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